Übersicht: Deportationen aus Hannover

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 11 – Deportation und Tod

Die Verschleppung von 1001 Jüdinnen und Juden in das Ghetto Riga am 15. Dezember 1941 war die erste und größte von Hannover ausgehende Deportation. „Riga“ war weder der Anfang noch das Ende der Deportationen.

Vor den Deportationen in den Osten 1941

DatumZielortverschleppte Personen 
28.10.1938Polnische Grenze484Abschiebung jüdischer Hannoveraner polnischer Staatsangehörigkeit; darunter die Familie Herschel Grünspan.
10.11.1938KZ Buchwald181Sog. „Aktionsjuden“, die nach der Pogromnacht verhaftet wurden
25.06.1939EbensounbekanntEbenso
27.09.1940Tötungsanstalt Brandenburg158Kranke jüdischer Abstammung aus ganz Norddeutschland, konzentriert in Wun- storf, darunter Hans Rosenbaum.
  2.353 

 

Nach „Riga“ nahmen bis 1945 sieben weitere, wenn auch deutlich kleinere „Transporte“ ihren Anfang in Hannover. Sie erfassten vor allem die jüdische Bevölkerung des weiteren Umlandes.

DatumZielortverschleppte Personen 
15.12.1941Riga1001 
31.03.1942Warschau / Trawniki488darunter 63 Personen aus der Stadt Hannover
23.07.1942Theresienstadt548darunter 381 Personen aus der Stadt Hannover
02.03.1943Auschwitz38Waisenkinder aus dem Direktorenhaus der Gartenbauschaule Ahlem und erwachsene Begleitpersonen, alle ermordet
16.03.1943Theresienstadt32 
30.06.1943Theresienstadt9 
11.01.1944Theresienstadt17 
20.02.1945Theresienstadt220Juden aus "Mischehen", darunter 64 Personen aus der Stadt Hannover. Sie gehörten zu den 300 überlebenden des Ghettos. Sammelstelle: Gestapo-Dienstelle Hildesheimer Straße (Gebäude der Stadtbibliothek), Transport ab Güterbahnhof Möhringsberg
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Deportationen von Juden aus Hannover und Umgebung und ihre ersten Zielorte. Zahlen nach: Buch der Erinnerung (2003); Abweichungen über Zahlen in der Literatur bleiben hier unberücksichtigt.

Im März 1943 erfolgte über den Bahnhof Fischerhof eine Deportation von Sinti und Roma. Die Nazis verschleppten mehr als 31000 Jüdinnen und Juden aus dem reichsdeutschen Gebiet ins Baltikum. Von ihnen überlebten etwa 1100 Personen. Aus dem Deportationszug von Hannover nach Riga erlebten 69 Menschen die Befreiung vom Nationalsozialismus.

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 11 von 39 – Deportation und Tod
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond