Schließung des Ghettos und des KZ Kaiserwald

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 10 – Deportation und Tod

Besonders kriegswichtige Arbeitskommandos blieben bei der AEG, der Reichsbahn oder dem Armeebekleidungsamt Mühlgraben kaserniert. Die letzten Bewohner des Ghettos von Riga wurden bis auf ein kleines Säuberungskommando am 2. November 1943, je nach Arbeitsfähigkeit in das KZ Kaiserwald oder das Vernichtungslager Auschwitz verlegt.

Um ihre Verbrechen in Riga vor der Roten Armee zu vertuschen, ließen die Nazi-Schergen ab April in der geheimen „Aktion 1005“ die Leichen aus den Massengräbern von Rumbula, Biķernieki und Salaspils exhumieren und verbrennen.

Das KZ Kaiserwald wurde ab August 1944 geräumt. Nur 18- bis 30-Jährige überlebten die letzten „Selektionen“. Sie wurden in mehrtägiger Fahrt über die Ostsee nach Gdingen und von dort über Wasserstraßen zum KZ Stutthof verschifft – in großer Sommerhitze unter Deck, ohne Wasser, ohne ausreichende Toiletten.

Körperlich harte Arbeit, Hunger und Krankheit machten die Verhältnisse in Stutthof zu einem Martyrium. Das überfüllte Lager schickte viele Häftlinge in Arbeits- oder Vernichtungslager im Reichsgebiet weiter. Im Januar 1945 begann die schubweise Evakuierung mit Todesmärschen in Richtung Westen. Die Rote Armee befreite das Lager am 8. Mai 1945.

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 10 von 39 – Deportation und Tod
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond