Lettland – Hannover

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 36 – Erinnerungskultur

Zum 10-jährigen Bestehen des Riga-Komitees besuchten Repräsentanten der Mitgliedsstädte im Juli 2010 zentrale Orte der Verfolgung in Riga und Umgebung. Im Vorfeld bat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. die Delegierten um „Steine für Biķernieki“ aus ihrer Stadt. Diese sollten von Jugendlichen ausgewählt und in Anlehnung an den jüdischen Brauch, Tote mit einem Steinchen auf dem Grabstein zu ehren, in der Gedenkstätte Biķernieki niedergelegt werden.

Als Vertreterin der Stadt Hannover besuchte Bürgermeisterin Ingrid Lange die 8. Jahrgänge von vier hannoverschen Schulen, die das Prädikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen. Nach ihrer Auseinandersetzung mit dem Holocaust und den Deportationen nach Riga gaben die Schülerinnen und Schüler der Bürgermeisterin mehr als 100 persönliche Botschaften sowie zahlreiche kleine Steine nach Riga mit.

Mit diesem Unterfangen verfolgte das Riga-Komitee sein Ziel einer demokratischen und offenen Erinnerungskultur unter zwei Aspekten: Die bislang weitgehend voneinander losgelösten Erinnerungskulturen in Lettland und Deutschland kamen in Kontakt; und die aktive Einbindung von Jugendlichen hält die Erinnerung lebendig.

Bildnachweis

1. Uwe Zucchi
2. Ingrid Lange

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 36 von 39 – Erinnerungskultur
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond