Bahnhof Fischerhof

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 5 – Deportation und Tod

An einem Montagmorgen brachten SS und Schutzpolizei 1001 Jüdinnen und Juden im Alter von 4 Monaten bis 81 Jahren von Ahlem zum Bahnhof Fischerhof im hannoverschen Stadtteil Linden. Überlebende berichteten:

Am 15. Dezember fuhren Lastwagen vor und unter Geschrei und Schlägen der SS wurden wir alle wie Vieh verladen und zum Bahnhof gebracht. (Henny Markiewicz-Simon, geb. Rosenbaum, Jg. 1925)

An den Straßen standen Leute. Keiner hat sich daran gestört, alle guckten weg. (Hilde Schneider, Jg. 1916)

Dort wurden (wir) in den bereitstehenden Zug hineingepfercht. Das Gepäck kam in Gepäckwagen. Der Zug wurde versiegelt. Wir hatten keine Ahnung, wohin es ging, stellten nur fest, dass wir in östlicher Richtung fuhren. (Henny Markiewicz-Simon)

Die hannoversche Gestapo nutzte den 1872 entstandenen Güterbahnhof wegen seiner abgeschiedenen Lage als Ausgangspunkt für ihre Deportationen. Zwischen Dezember 1941 und Februar 1945 verschleppte sie von hier aus in sieben Transporten über 2100 Juden sowie im März 1943 über 100 hannoversche Sinti und Roma.

Bildnachweis

1: Walter Ballhause, Archiv
2: Stadtarchiv Bielefeld

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 5 von 39 – Deportation und Tod
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond