Familie Pels

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 21 – Biografien

Das Familienoberhaupt Josef Jakob Pels (Jg. 1889) starb im Februar 1941. Hertha (Jg. 1904), Lore (Jg. 1926) und Erwin Pels (1927–1945) blieben in Riga bis Juli 1944 zusammen. Im KZ Stutthof wurde Erwin Pels von Mutter und Schwester getrennt. Er starb am 10. März 1945 im Dachau-Außenlager Kaufungen. Die beiden typhuskranken Frauen wurden nach zweimonatigem Todesmarsch am 11. März 1945 befreit.

Angst beherrschte die Lagerzeit, „das war unser Leben und keiner hat gedacht, dass wir noch mal frei kommen.“ Trotz der Gefahren nahm Lore Pels „natürlich alles, was nicht niet- und nagelfest war, denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Rückhalt bot ihr die Familie. „Ich kann mich an niemanden erinnern. Man hat wirklich nur an sich selbst und ans Überleben gedacht – (...), alles war so schlimm, dass man gar nicht weiter ..., man war auch nicht interessiert, mit Anderen zu sprechen.“

Hertha Pels wollte keinesfalls nach Deutschland zurück und Mutter und Tochter emigrierten in die USA. Lore Pels heiratete den Riga-Überlebenden Leo Oppenheimer (1921–2003). Zunächst redete sie selten über die Lagerzeit, sondern konzentrierte sich auf ihre Zukunft. Sie ist Präsidentin der 1971 gegründeten Society of Survivors of the Riga Ghetto, Inc.

Bildnachweis

Region Hannover, Lore Oppenheimer, New York

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 21 von 39 – Biografien
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond