Jüdische Gemeinde Hannover
»Neue Epoche für Juden in Deutschland«
11.12.2016 – 07.01.2017
Moses Moritz Blankenberg (Jg. 1872) und seine Frau Else, geb. Steeg (Jg. 1883), betrieben bis zu den Boykottaktionen 1933 einen Konfektions- und Schuhladen in Hameln. 1936 kaufte das Paar ein Haus in der hannoverschen Eichstraße.
Tochter Anni (Jg. 1905) und ihr Mann Hugo Loebenstein (Jg. 1894) führten ein Textilgeschäft in Eldagsen. Nach der Pogromnacht geriet Hugo Loebenstein in Schutzhaft, das Geschäft wurde geschlossen. Loebensteins emigrierten noch rechtzeitig mit ihrem Sohn Helmut (Jg. 1930) in die USA.
Der Schwiegersohn Philipp Paul Arensberg aus Alverdissen (Jg. 1885), Ehemann der jüngeren Blankenberg-Tochter Lotte (Jg. 1906), wurde 1933 wegen angeblichen Wuchers verhaftet. Er kam erst nach einer hohen „Sühnezahlung“ und der Übereignung seines Steinbruchs an den Staat frei. Das Paar zog – wohl in der Hoffnung auf Schutz in der noch großen jüdischen Gemeinde – nach Hannover. Zuletzt lebte es mit seinen Kindern Walter (Jg. 1931) und Tana (Jg. 1939) bei den Blankenbergs.
Die Großeltern Blankenberg wurden im März 1942 Opfer der „Dünamünde-Aktion“. Lotte, Walter und Tana Arensberg wurden im November 1943 aus Riga nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Die Spur von Paul Arensberg verliert sich im November 1944 im KZ Natzweiler.
1. – 3. Repros nach Rohde: Juden in Eldagsen
4. Stadtarchiv Hannover
Ausstellung: | Abgeschoben in den Tod |
---|---|
Laufzeit: | 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012 |
Ort: | Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover |
Tafel: | 20 von 39 – Biografien |
Größe: | 650 x 2050 mm |
Technik: | Digitalprint auf Alu-Dibond |