"Jüdisch-Russisch-Deutsch"

»Neue Epoche für Juden in Deutschland« - Tafel 13

Der Film von Robert Schulzmann “ХАИМ – HEIM“ dokumentiert die junge Geschichte der “Kontingent“-Flüchtlinge aus der UdSSR und das vielseitige Phänomen der sowjetischen Juden in Deutschland.

„Ich bin Robert. Schulzmann. Deutsch, jüdisch und auch russisch. Sogennanter Kontingentflüchtling. Ich war drei und mein Bruder gerade erst geboren als meine Eltern beschlossen haben Riga zu verlassen und in Deutschland neu anzufangen. In einem zum Wohnmobil umgebauten alten Krankenwagen und zehn D-Mark in der Tasche zogen wir in eine ungewisse Zukunft. 25 Jahre später ist es Zeit für mich, mir die Frage nach meiner Identität und meinen Wurzeln zu stellen und Bilanz zu ziehen.“

Als Filmemacher will Robert Schulzmann die einstigen Kontingentflüchtlinge aus der UdSSR als einen festen Bestandteil der deutschen Gesellschaft vorstellen. Im Film begegnet er neben seinen Eltern weiteren „Sowjetjuden“ verschiedener Generationen um über ihre Identität, ihren Glauben und das Leben in Deutschland zu sprechen. Dabei wird deutlich, wie Meinungen, Realitäten und Wünsche auseinandergehen und jeder auf seine Weise versucht, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Der Begriff der Heimat ist hierbei von zentraler Bedeutung.

Familie Schulzmann damals…

…und heute

In ruhigen, beobachtenden Einstellungen und intimen Interviews zeigt der Film die Introspektive des Filmemachers, der als Teil dieser Gruppe versucht seinen Blick zu schärfen – sowohl auf seine Familie, als auch auf seine deutsche Umwelt. Der Film wird von unterschiedlichen Kulturstiftungen gefördert. Die Fertigstellung ist auf Anfang 2016 angesetzt.

Bildaufnahmen aus dem Film “ХАИМ – HEIM“

Details

Ausstellung: Neue Epoche für Juden in Deutschland
Laufzeit: 11. Dezember 2016 bis 07. Januar 2017
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 12 von 15
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond
Konzept und Texte: Kathrin Leibmann
Gestaltung: Stanislav Ivanchuk