Juden in der UdSSR

»Neue Epoche für Juden in Deutschland« - Tafel 6

Die Anzahl der Juden in der Sowjetunion:

  • Vor dem Zweiten Weltkrieg: 5,2 Millionen (veranschlagt).

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg: 2,2 Millionen.

  • Bei der letzten Volkszählung in der UdSSR (1989): 1,4 Millionen.

  • Bei der Volkszählung in Russland (2002): Ca. 230.000

  • bei der jüngsten Volkszählung in Russland (2010): Ca. 157.000


Offizielle Angaben sagen nicht viel über die Anzahl der Juden in der Sowjetunion aus, denn viele Juden gaben in der Sowjetzeit bei Volkszählungen als Nationalität „Russe“ an.

Der Anteil der jüdischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung in der UdSSR ist zwischen 1959 und 1989 von 1,1 % auf 0,5 % gesunken.

Gründe:
Staatlicherseits geförderte Assimilation.
Der Wunsch vieler Juden, angesichts der Schwierigkeiten und einer Atmosphäre des Antisemitismus die jüdische Identität zu verbergen.

Von je 10.000 Sowjet-Juden haben 315 Hoch- oder Fachschulen absolviert (182 Sowjetbürger im Gesamtdurchschnitt).

Trotz Zugangsbeschränkungen zu Bildungseinrichtungen in der UdSSR waren Juden überdurchschnittlich gut ausgebildet und beruflich positioniert:
10,8 % waren Wissenschaftler.
10 % waren Juristen.
14,7 % waren Ärzte.

Ca. 2 Millionen Juden und deren Familienangehörige verlassen seit 25 Jahren die UdSSR bzw. Russland (nach Israel, Kanada, Australien, Frankreich, in die USA und nach Deutschland).

 

Sowjetisch Heimland (1961-1991) vom Verband Sowjetischer Schriftsteller (Moskau) war die einzige jiddische Zeitschrift in der Sowjetunion mit einer monatlichen Auflage von 25.000 Exemplaren (davon 9.000 im Ausland vertrieben).

Details

Ausstellung: Neue Epoche für Juden in Deutschland
Laufzeit: 11. Dezember 2016 bis 07. Januar 2017
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 6 von 15
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond
Konzept und Texte: Kathrin Leibmann
Gestaltung: Stanislav Ivanchuk