Verein Memoriam

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 32 – Erinnerungskultur

Im Juni 1991 wurde der Verein Memoriam gegründet mit dem Ziel in Hannover ein Denkmal zu schaffen, dass an die jüdischen Hannoveranerinnen und Hannoveraner erinnert, die während der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Dem Verein, der überparteilich und überkonfessionell ausgerichtet war, gehörten nicht Institutionen, sondern Einzelpersonen an: Ziel war es, das Denkmal aus bürgerschaftlichem Engagement heraus alleinig mit privaten Spenden zu finanzieren. Lea Rosh, damalige Direktorin des NDR Landesfunkhauses, engagierte sich als 1. Vorsitzende des Vereins.

Im Vorfeld des 50. Jahrestages der Deportation hannoverscher Juden nach Riga stellte der Verein seine Pläne der Öffentlichkeit vor. Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg übernahm die Schirmherrschaft für das Projekt und sicherte die Unterstützung seitens der Stadtverwaltung zu. Der Standort für das Denkmal sollte zentral gewählt werden. Die künstlerische Ausgestaltung des Denkmals sollte durch einen Wettbewerb entschieden werden; der Jury stand der Direktor des Sprengel Museums Dieter Ronte vor. Zur Finanzierung des Denkmals gründete sich ein Freundeskreis unter dem Vorsitz von Ernst Pieper (Preussag AG Vorstand); er hatte die Aufgabe, in der hannoverschen Wirtschaft und bei Bürgerinnen und Bürgern Spenden einzuwerben.

In der Öffentlichkeit wurden die Pläne des Vereins Memoriam heftig diskutiert; besonders die geplante zentrale Lage war Ziel der Kritik.

Bildnachweis

1. Neue Presse Hannover
2. Hannoversche Allgemeine Zeitung

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 32 von 39 – Erinnerungskultur
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond