KZ Kaiserwald

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 9 – Deportation und Tod

Im Juni 1943 befahl der oberste SS-Führer Heinrich Himmler, alle Ghettos im Osten aufzulösen und ihre Bewohner in Konzentrationslager zu überführen. Ein Großteil der Insassen wurde zwischen Juli und November 1943 schubweise in das KZ Kaiserwald verlegt. Dieses war von den Ghettoinsassen im Rigaer Villenvorort Mežaparks errichtet worden.

Das KZ Kaiserwald wurde zum Stammlager für alle jüdischen Gefangenen im baltischen Raum. Es konnte nur 2000 Personen aufnehmen, sodass das Gros der Häftlinge hier registriert und dann in Arbeitslager der Wehrmacht, der SS oder des Elektrounternehmens AEG verlegt wurde.

In Kaiserwald und seinen Außenlagern verschärften sich die Lebensbedingungen weiter. Gestreifte Kleidung mit Nummern und geschorene Haare raubten den Häftlingen den letzten Rest Individualität. Familien wurden auseinandergerissen, Männer und Frauen voneinander getrennt. Zusätzlich zu der harten Arbeit kamen stundenlange Appelle und Misshandlungen durch brutale Kapos. Frauen mussten nackt entwürdigende „Entlausungen“ vor den Augen von SS-Männern und lettischen Arbeitern über sich ergehen lassen. Über allen Häftlingen lastete die Angst vor den „Selektionen“, denen insbesondere Kinder zum Opfer fielen.

Bildnachweis

Jüdisches Museum Riga

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 9 von 39 – Deportation und Tod
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond