Die Anfänge des Ghettos von Riga

»Abgeschoben in den Tod« – Tafel 16 – Täter

Die ersten Deportationszüge aus Deutschland fuhren in die rasch überfüllten Ghettos von Łódź und Minsk. Ab November 1941 steuerten sie die lettische Hauptstadt Riga an.

Dort hatten die deutschen Besatzer die „Moskauer Vorstadt“, einen Stadtteil mit baufälligen Häusern und unzureichenden sanitären Bedingungen, seit dem Sommer mit Stacheldraht umzäunt und mit Wachposten umgeben. Bis zum 25. Oktober 1941 pferchten sie hier etwa 30000 lettische Juden zusammen.

Um das Ghetto für die deutschen Juden freizumachen, wurden etwa 3500 Lettinnen und Letten als qualifizierte Arbeitskräfte in einem Teil des Areals separiert. Alle anderen Internierten wurden am 30. November 1941, dem Rigaer Blutsonntag, und am 8./9. Dezember in den etwa acht Kilometer entfernten Wald von Rumbula getrieben und erschossen.

Bereits vor dem Blutsonntag waren mehrere Tausende deutscher Juden in Riga eingetroffen. Sie wurden teils sofort erschossen, teils in den verfallenen Gebäuden des nahe gelegenen Guts Jungfernhof interniert. Unter desolaten Bedingungen war die Sterblichkeit hoch.

Bildnachweis

1: Archiv Scheffler
2: Bundesarchiv Berlin

Details

Ausstellung: Abgeschoben in den Tod
Laufzeit: 15. Dezember 2011 bis 27. Januar 2012
Ort: Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover
Tafel: 16 von 39 – Täter
Größe: 650 x 2050 mm
Technik: Digitalprint auf Alu-Dibond