Landeshauptstadt Hannover
»Abgeschoben in den Tod«
15.12.2011 – 27.01.2012
Der Führerschein, ausgestellt am 3. Sept. 1945, wurde Helmut Fürst am 5. Sept. 1945 „nach bestandener Prüfung ausgehändigt“. Der Inhaber war berechtigt „ein Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmaschine der Klasse drei zu führen“. Das vierseitige Dokument auf einem gefalteten reißfesten Leinenpapierblatt wurde vom Polizeipräsidenten Hannover ausgestellt. Im kreisrunden Stempel wurde das Hoheitszeichen mit Hakenkreuz beseitigt. Der Vordruck stammt aus dem Jahr 1940, hergestellt in der Preußischen Druckerei- und Verlags-A.G., Berlin.
Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, war Helmut Fürst elf Jahre alt. 1938, als die Synagoge in Hannover brannte, hielt er sich bei Verwandten in Breslau auf und er sah dort das Gotteshaus in Flammen. Architekt beider Synagogen war Edwin Oppler.
In Hannover musste Helmut Fürst Zwangsarbeit bei der ÜSTRA leisten. Für jüdische Schüler waren weiterführende Schulabschlüsse verbaut. Im Dezember 1941 stand er auf der Deportationsliste in die lettische Hauptstadt Riga.
Helmut Fürst gehörte zu den 69 Menschen von 1001 Deportierten aus Hannover, die Riga überlebten.
Privatbesitz Familie Fürst
Ausstellung: | 8 Objekte - 8 Schicksale |
---|---|
Laufzeit: | 11. Dezember 2016 bis 07. Januar 2017 |
Ort: | Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover |
Tafel: | 3 von 10 – Der Führerschein |
Größe: | 650 x 2050 mm |
Technik: | Digitalprint auf Alu-Dibond |